Der berühmte Architekt Gottfried Semper (1803 - 1879) hinterließ auch im Vorland der Sächsischen Schweiz seine Spuren. Die Rundwanderung beginnt am Belvedere Schöne Höhe in Dürrröhrsdorf-Dittersbach. Nach dem Tode des Baumeisters Joseph Türmer hatte Semper den Bau vollendet und u.a dekorative Entwürfe für die Deckenmalerei beigesteuert.
mittel
Strecke 11,6 km
Dauer3:00 h
Aufstieg188 hm
Abstieg188 hm
Höchster Punkt314 hm
Tiefster Punkt214 hm
Vom Belvedere Schöne Höhe aus führt der Weg hinab in den Wesenitzgrund bis zum Dittersbacher Schlosspark. Hier findet sich ein weiteres Kunstwerk aus der Semperzeit: Am Eingang einer steinernen Grotte wendet sich eine Wasser holende Nymphe, geschaffen von Ernst Rietschel (1804 - 1861), dem Betrachter zu. Die Route führt jetzt aus dem Schlosspark heraus und verläuft durch das Lieblingstal (gelber Punkt), vorbei an der Hubertuskapelle, dem König-Anton-Denkmal (Stifter der esten Sächsischen Verfassung) und der Konstitutionssäule. Am Waldrand vor der Teufelsbrücke muss der markierte Weg verlassen und scharf nach rechts abgebogen werden. Nun geht es weiter durch den Wald und das angrenzende Feld hinauf bis zur Landstraße S161, dann in westlicher Richtung bis zur St.-Barbara-Kirche. Dieser im Kern mittelalterliche Bau wurde im 19. Jahrhundert teilweise umgestaltet und erhielt eine Herbig-Orgel, für die Gottfried Semper einen sehenswerten, mit Figuren geschmückten Prospekt schuf. Auf dem Rad- und Wanderweg, der auf dem Bahndamm einer einstigen Eisenbahnstrecke verläuft und herrliche Weitblicke bietet, geht es nun bis zum Wünschendorfer Herrmann-Glöckner-Brunnen, dann hinauf zum Kohlberg (grüner Strich) und schließlich bis zum Belvedere Schöne Höhe zurück.
Autorentipp
Das Belvedere Schöne Höhe ist eine der frühesten Goethe-Verehrungsstätten. Nach dem Tod des Dresdner Architekten Joseph Thürmer (1789-1833) begleitete Gottfried Semper den Bau bis zur Fertigstellung. Bei der inneren dekorativen Ausgestaltung, insbesondere des festlichen Saals mit den Fresken, hat Semper mitgewirkt, u.a. bei der sehenswerten Holzbalkendecke. Seit 2012 befindet sich am hinteren Treppenaufgang der Stein des guten Glücks. Er ist eine etwas kleinere Nachbildung des Originals, das Goethe seiner verehrten Freundin von Stein widmete und in der Nähe seines Gartenhauses in Weimar aufstellen ließ. Es zeigt eine große steinerne Kugel ruhend auf einem massiven kubischen Sockel: Die Kugel als Zeichen der schwankenden Anmut (Goethe), das Postament als Zeichen der Ruhe und Beständigkeit (Frau von Stein). Für Brautleute, Wanderer und andere Besucher wurde das schlichte Denkmal rasch zu einem begehrten Anziehungspunkt.
Die Nymphe von Ernst Rietschel im Schlosspark von Dittersbach ging verloren und ist aus den Modellresten 2012 wieder erstanden. Wasser holend schritt die Figut seit 1837 am Ufer der rauschenden Wesenitz aus einer steingefuten Grotte. Seit dem Zweiten Weltkrieg war sie spurlos verschwunden, die Grotte verfallen. Auf Initiative des Quandt-Vereins entstand in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern aus den Überresten des lebensgroßen Gipsmodells und ein erhaltenes kleine Original-Rietschel-Modells war es möglich, dass daraus die Nymphe wieder in der ursprünglichen Größe entstand.
Weitere bauhistorische Highlights umfassen:
Hubertuskapelle, König-Anton-Denkmal und Konstitutionssäule im Lieblingstal
St.-Barbara-Kirche in Eschdorf: eine kleine spätgotische Kirche, mit einem von Semper selbst gestalteten Orgelprospekt.
Bitte beachten: im Nationalpark Sächsische Schweiz dürfen in der Kernzone nur gekennzeichnete Wege begangen werden! Bei Zuwiderhandlungen können Geldbußen ausgesprochen werden.
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