Gästeführer - Spaziergang anlässlich 500. Geburtstag von Kurfürst Moritz
Gern würden wir in gewohnter Weise mit interessierten Gästen durchs Elbland ziehen, vor Ort sein im direkten Austausch. Den kann es leider noch nicht geben. Doch es gibt sie, die Spuren, die Orte, die daran Interessierten - Die Gästeführer mit Ihrer Lust aufmerksam zu machen, Besonderes zu entdecken und darauf hinzuweisen.
Darum haben wir Vorschläge für einen individuellen Frühlingsspaziergang zusammengestellt.
Wir sind uns sicher, dass es in den Tagen vor dem runden „Moritzgeburtstag“ in Presse und Funk noch manches zu erfahren geben wird – bleiben Sie aufmerksam und neugierig auf folgende Spaziergänge mit den GästeführerInnen – demnächst sicher auch wieder im direkten Kontakt – Wir freuen uns schon heute darauf…
Start
Wegbeschreibung
Dresden: Bei einem Spaziergang durch die Dresdner Altstadt finden sich noch viele Spuren von Moritz.
Schloss: Als Herzog Moritz 1547 die Kurfürstenwürde erhielt, begann er das Dresdner Schloss im Renaissancestil auszubauen, Die Schlosskapelle mit ihrem imposanten Portal, der Westflügel mit der "geheimen Verwahrung", die Sgraffiti und die Wendelsteine im großen Schlosshof und der Riesensaaal entstanden in dieser Zeit.
Festung: Von den Festungsanlagen, die Moritz bauen ließ, ist nur ein kleiner Teil erhalten. Die Brühlsche Terrasse ist wohl der bekannteste. An der Außenmauer der Jungfernbastei finden wir das älteste erhaltene Denkmal Dresdens, das Moritzmonument. Moritz‘ Bruder August gab es in Auftrag, nachdem Moritz mit 32 Jahren in der Schlacht bei Sievershausen gestorben war. Das Denkmal zeigt die Übergabe des Kurschwerts an August. Seitlich sind die Frauen der beiden Agnes von Hessen und Anna von Dänemark dargestellt. Das Denkmal wurde im Jahr 2000 erneuert. Das Original befindet sich heute in der Rüstkammer des Dresdner Schlosses.
Fürstenzug: auch im Fürstenzug finden wir Kurfürst Moritz. Er reitet hinter seinem Vater Heinrich d. Frommen und neben seinem Bruder August.
Radeberg Schloss Klippenstein: Schon im 13. Jh. bestand hier eine Burg, die die Grenze zur Böhmischen Oberlausitz sichern sollte. 1543-46 ließ Herzog Moritz die Burg zum Amts- und Jagdschloss Klippenstein umbauen. Es entstand eine Renaissance-Anlage mit Giebeln und Zwerchhäusern. Eine Fürstenreittreppe verbindet den unteren und oberen Schlosshof.
Vom Schloss aus kann man durch die Stadt spazieren oder man wandert durch das Hüttertal zum Stausee. Auch ein Weg nach Feldschlösschen bis zum Seifersdorfer Tal ist ausgeschildert.
Moritzburg: Die Jagd und Fischzucht war immer wichtig für die Versorgung des Hofes. deshalb ließ Herzog Moritz ab 1542 im Friedewald am Westrand des "Mooßebruches" ein Jagdhaus erbauen. Geschützt wurde es durch 4 Rundtürme und Wehrmauern. Dieser Grundriss wurde auch bei späteren Umbauten beibehalten. Auch die Türme haben bis heute ihre Namen behalten: Amtsturm, Küchenturm, Backturm, Jägerturm. 1549 ist erstmals der Name "Moritzburch" belegt. Es ist sicher kein Zufall, dass August der Starke seinem total umgebauten Lieblingsschloss den Namen Moritzburg ließ.
Im 16. Jh. wurden viele Teiche für die Fischzucht angelegt. Moritz ließ 1551 die "Teichdienste", d.h. die Arbeiten für das Errichten und Instandhalten der Teiche usw. für die Bauern im Amtsbuch festlegen. Der wichtigste Fisch war auch zu dieser Zeit der Karpfen.
Übrigens: Der Schlossteich in seiner heuten Größe entstand erst ab 1730 und ein Teil der der heutigen Gemeinde Moritzburg hieß bis 1934 Eisenberg.
Meißen: In Meißen beginnen wir unseren Spaziergang auf dem Heinrichsplatz. Am Haus Nr. 7 sehen wir am Erker verschiedenen Wappen und Medaillons, die beim Neubau des Hauses im Jahr 1900 übernommen wurden. Von 1533 stammen die Porträits von Herzog Georg dem Bärtigen und Kaiser Karl V., beide Vertreter des katholischen Glaubens. Doch mit der Reformation wurde auch Meißen protestantisch und der Hausbesitzer, der reiche Ratsherr und Tuchmacher Sigismund Badehorn ergänzte seinen Erker mit der neuen Herrschaft Herzog Moritz und Agnes von Hessen.
Wir spazieren über den Markt und einen der Stufenwege zur Freiheit. Vor uns sehen wir ein Schulgebäude aus dem 19. Jahrhundert, heute das Sächsische Landesgymnasium St. Afra. Dort befand sich bis zur Reformation ein Augustinerchorherren-Stift. 1543 gründete Moritz hier eine von 3 Fürstenschulen, die hochbegabte Jungen fördern und im Sinne des Humanismus und des neuen Glaubens erziehen sollten. 2 weitere Schulen entstanden in Schulpforta und Naumburg. Bekannte Schüler in Meißen waren Lessing, Gellert, Rabener und Hahnemann. Die ehemals vor dem Schulgebäude stehende Statue von Herzog Moritz wurde im März 1948 leider zerschlagen.
Auf dem Domplatz stehen wir vor der Albrechtsburg und könnten dort weiteres aus dem Leben von Moritz erzählen. 4 Wandbilder im 2. Obergeschoss sind seinem Leben gewidmet. Das müssen wir auf später verschieben.
Radtour nach Mühlberg: Je nach Kondition kann man von Dresden, Meißen oder Riesa auf den Elberadweg nach Mühlberg fahren. bereits im 13.Jh. gab es in Mühlberg eine Wasserburg. 1545 ließ Herzog Moritz hier ein Jagdschloss erbauen. Bekannt wurde der Ort durch die "Schlacht bei Mühlberg", im April 1547. Dort standen sich die Heere der Katholischen Fürsten des Reiches unter Kaiser Karl V. und der Protestantischen Fürsten des Schmalkaldischen Bundes gegenüber. Moritz kämpfte damals auf der Seite des Kaisers. Am 24. April wurde die Schlacht mit der Gefangennahme von Johann Friedrich I. durch die kaiserlichen Truppen entschieden. Er verlor die Kurfürstenwürde und viele seiner Ländereien. Herzog Moritz erhielt vom Kaiser beides für seine Dienste. Sein Vetter Johann Friedrich blieb 5 Jahre in Gefangenschaft. An die Schlacht erinnern mehrere Gedenksteine, z.B. auf dem Elbdamm bei Borschütz, dort setzten die Truppen des Kaisers über, am Vorwerk Kiebitz, dort wurde Johann Friedrich gefangen genommen.
Die Schlacht bei Mühlberg brachte Moritz die Kurfürstenwürde und ein vergrößertes Land, aber auch den Namen "Judas von Meißen" ein. Später kündigte er das Bündnis mit dem Kaiser und erreichte mit dem Vertrag von Passau, dass sich die Religionen von nun an auf Augenhöhe begegneten.
Kurfürst Moritz wurde im Freiberger Dom beigesetzt.
Hinweis
Koordinaten
Statistik
- 5 Wegpunkte
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